Konflikte lösen in der Grundschule

Verantwortung übernehmen durch Wiedergutmachungen

Was ich meinen Schüler*innen immer mit auf den Weg gebe – Verantwortung übernehmen. Für sich selbst und das eigene Handeln. Und dazu gehört auch ehrlich zu seinen Fehlern zu stehen.

Fehler machen wir alle. Jede*r von uns verhält sich mal unfair. Sagt mal etwas, was einem hinterher leid tut. Wir verletzen andere. Ob willentlich oder nicht. Menschliches Miteinander hat immer Konfliktpotenzial. Das ist Teil des Zusammenlebens. Wichtig ist, wie wir damit umgehen.

Das Wichtigste ist erstmal, Fehler anzuerkennen und zu ihnen zu stehen. Nur so können wir daraus lernen und uns entwickeln. „Popo in der Hose haben“, sagt Frau N.

Wir lernen über Konflikte zu sprechen. Und wir lernen, Verantwortung zu übernehmen, falls wir anderen geschadet haben. Auch ich als Lehrkraft bin da ein wichtiges Vorbild.

„Was brauchst du von mir, damit es dir wieder besser geht?“, „Was kann ich tun, um meinen Fehler wieder gutzumachen?“ Das sind Fragen, die wir einüben und deren Bedeutung wir immer wieder thematisieren. Und da helfen konkrete Ideen der Wiedergutmachung, die oft mit meinen Schüler*innen gemeinsam entstehen.

Sonne der Wiedergutmachungen – sichtbar im Klassenzimmer aufhängen

Folgende Wiedergutmachungen und Versöhnungsangebote sind im Laufe der Zeit mit meinen Klassen entstanden:

Den kompletten Post mit weiteren Impulsen dazu findet ihr auf meinen Instagramkanal.

Auch uns Lehrkräfte entlastet das in den vielen kleinen und mittelgroßen Konflikten des Schulalltags. Weil wir nicht Konsequenzen konstruieren müssen, deren Lerneffekt fragwürdig bleibt. Wir begleiten unsere Schüler*innen in einem selbstständigen Umgang damit. Und wenn ein Kind, dem geschadet wurde, auf die Frage „Was brauchst du jetzt von mir?“ antwortet, dass es sich eine wirklich aufrichtige Entschuldigung wünscht, dann gibt es eine klare Handlungsanweisung für das Kind, dass sich falsch verhalten hat. Es sind zielgenaue, realitätsnahe Lösungen, die nicht ich als Lehrkraft mühsam aufsetzen muss, sondern die durch die Menschen entstehen und ausgelebt werden, die direkt an dem Konflikt beteiligt sind.

Es ist ein Prozess, aber irgendwann haben meine Klassen das wirklich sehr kompetent umgesetzt. Auf sich zu schauen. Wie habe ich mich verhalten? Welchen Effekt hat das auf andere? Und wie gehe weiterhin damit um? Das ist ein wichtiges Mindset für das weitere Leben. Denn, wenn wir uns umschauen, fehlt es immer noch vielen Erwachsenen an diesem Blickwinkel und an der Bereitschaft, Verantwortung für sich und seine Umwelt zu übernehmen.

Hier kannst du das Material herunterladen.


(Ganz wichtig – das sind Impulse für die täglichen kleineren oder auch mal größeren Konflikte. Wenn es um systematische Ausgrenzung, um Mobbing oder andere Diskriminierungssgrukturen geht, dann muss natürlich deutlich vertiefter und sicherlich auch im größeren Rahmen gearbeitet werden.)

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