…nein, ich muss nicht alles schaffen und ich muss nicht alles können.
An sich zu glauben und zu verstehen, dass es oft Anstrengung, Arbeit und Mühe braucht, um etwas zu schaffen, das sind wichtige Lernprinzipien. Gleichzeitig dürfen diese Impulse nicht allzu sehr in die „Du kannst alles, wenn du nur willst/dich doll genug anstrengst“ abdriften. Denn das entspricht nicht der Realität vieler Kinder. Unser Bildungssystem, unsere Gesellschaft, das Leben ist längst noch nicht so gleichberechtigt und gerecht, wie gern behauptet wird.
Manchen Kindern werden viel größere Hürden in den Weg gelegt. Manche haben mit viel mehr Päckchen zu kämpfen.
Und dann ist da auch noch etwas anderes ganz Wichtiges: Wachstumsdenken heißt NICHT schneller, höher, weiter. Sondern: Wenn ich lerne, dann gehören Anstrengung und Fehler dazu. Aber ich kann auch entscheiden, etwas nicht weiter verfolgen zu wollen. Mich mit der Stufe zufrieden zu geben, auf der ich gerade bin. Ich darf etwas aufgeben, wenn es mir so gar nicht gelingen will. Ich darf Lücken haben. Ich muss nicht alles können wollen. Selbst, wenn es zu schaffen wäre. Ich darf meine eigenen Wege gehen. Ich darf rasten.
Im schulischen Kontext leichter gesagt als getan. Weil Kinder da vermeintlich so viel müssen. Aber schauen wir mal weiter in die Zukunft. Ich muss keine Bestnoten in einem Fach anstreben, selbst, wenn ich sie erreichen könnte. Ich darf mich für Durchschnitt entscheiden, weil dieses Fach nicht meinen künftigen (beruflichen) Interessenswegen entspricht.
Ja, aber wenn man Mathe nur so durchzieht mit „Ich muss nicht alles können“ und das dann später im Beruf/Studium doch plötzlich braucht?
Da kann ich aus meiner langjährigen Erfahrung sagen, dass Schulmathe garantiert nicht der Erfolgsgarant für Studiumsmathe ist und man dort eh nochmal ganz woanders anfängt. Und unterstützend kommt hier dann die Motivation hinzu. JETZT hat es einen Sinn für mich, mich diesen Inhalten fokussiert zu widmen. JETZT WILL ich das schaffen. Selbst, wenn ich jetzt etwas mehr dafür investieren muss und nochmal Grundlagen nacharbeiten.
Aber ich schweife so vor mich hin. Nun aber die Affirmationskarten ganz im Sinne von: „Ich bin genug. Mit all dem, was ich schaffe. Und all dem, was ich nicht schaffe.“
Hier kannst du dir das Material kostenlos herunterladen!
In diesem Sinne – Herz zählt!